Redglobe, Dienstag, 15. Juli 2008
Am 15. Juli jährte sich zum zwanzigsten Mal der Tag, an dem sich Adriana Pérez und Gerardo Hernández in Cuba das Ja-Wort gaben. Doch seit über zehn Jahren konnten sie sich nicht mehr sehen. Gerardo Hernández ist einer der fünf Kubaner, die seit fast 10 Jahren in US-amerikanischen Gefängnissen inhaftiert sind, weil sie von Miami aus gegen Cuba operierende Terrorgruppen unterwandert hatten. Bis heute verweigern die US-Behörden Adriana Pérez ein Einreisevisum, damit sie ihren inhaftierten Ehemann besuchen kann. Auch zum 20. Hochzeitstag machten die US-Behörden keine Ausnahme.
Auch Olga Salanueva, der Ehefrau von René González – einem weiteren Gefangenen – wird die Einreise in die USA verweigert. Seit August 2000 konnte sie ihren Ehemann nicht mehr besuchen.
Das Netzwerk „Basta Ya“, das in Deutschland die Solidaritätsarbeit für die fünf Kubaner organisiert, hat gegen diese rechtswidrige Schikane protestiert: „Es ist ein grundsätzliches menschliches und verfassungsmäßiges Recht für Ehegatten und ihre Kinder, zusammen zu sein, aber die US-Regierung hat diese Rechte unverhohlen verletzt. Andere Familienmitglieder der Cuban Five wurden gezwungen, bis zu 26 Monate zu warten, bevor ihnen erlaubt wurde, die Vereinigten Staaten zu betreten, um ihre Lieben zu besuchen.“
Die fünf Kubaner wurden am 12. September 1998 in den USA verhaftet und zu willkürlichen und für ihre „Delikte“ ungewöhnlich schweren Strafen verurteilt, weil sie – freiwillig und unbewaffnet – den von Miami aus gegen Kuba operierenden Terrororganisationen auf der Spur waren. Der Zugriff der US-Behörden erfolgte, nachdem Cuba im Juni 1998 Erkenntnisse an das FBI mit dem Ersuchen um Strafverfolgung der Terroristen übergeben hatte. Den Fünf war es gelungen, in über 170 Fällen Anschläge zu verhindern. Statt jedoch gegen die terroristischen antikubanischen Organisationen in den USA vorzugehen, zogen es die US-Behörden vor, gegen die fünf Kubaner zu ermitteln, sie zu verhaften und vor Gericht zu stellen. Gerardo Hernández wurde verurteilt zu zweimal lebenslänglich plus 15 Jahre Haft, Ramón Labañino erhielt lebenslänglich plus 18 Jahre Haft, Antonio Guerrero soll lebenslänglich plus 10 Jahre im Gefängnis bleiben, Fernando González wurde zu 19 Jahren Haft und René González zu 15 Jahren Haft verurteilt. In Kuba werden diese antiterroristischen Kämpfer als Helden verehrt.
Weitere Informationen unter miami5.de