(Redglobe, Freitag, 18. Juli 2008)
29 Jahre Sandinistische Revolution Mit zahlreichen internationalen Ehrengästen begann die Regierung Nicaraguas den 29. Jahrestag des Sieges der Sandinistischen Revolution. Am 19. Juli 1979 waren die Kämpferinnen und Kämpfer der Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) siegreich in die Hauptstadt Managua eingezogen, nachdem der Diktator Somoza geflohen war. Zu den Ehrengästen gehören die Witwe und Tochter Ernesto Che Guevaras, Aleida March und Aleida Guevara, die Witwe des DDR-Staatsoberhauptes Erich Honecker, Margot Honecker, der Enkel des 1973 blutig gestürzten chilenischen Präsidenten Salvador Allende, Gonzalo Allende, sowie die Geschwister von Ches Mitkämpfern in Bolivien.
Aleida March und Margot Honecker erhalten aus den Händen von Nicaraguas Präsident Daniel Ortega den Orden „Rubén Darío“ für kulturelle Unabhängigkeit, wie die Koordinatorion des Rates für Kommunikation und Bürgerschaft der nicaraguanischen Regierung (und Lebensgefährtin des Präsidenten), Rosario Murillo, ankündigte. Aleida March wird für ihr Werk „Mi Vida Junto Al Che“ (Mein Leben mit Che) ausgezeichnet, das weltweite Anerkennung gefunden habe, so Murillo. Erich Honecker, den früheren Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, würdigte Murillo mit den Worten, er sei – ebenso wie seine Ehefrau Margot – eine mit dem freien Volk Nicaraguas solidarisch und liebevoll verbunde Persönlichkeit gewesen, die das sandinistische Nicaragua immer unterstützt habe.
Mit der Ehrung für Honecker erinnert Ortega an die solidarische Unterstützung der DDR für das sandinistische Nicaragua. Zahlreiche Solidaritätsbrigaden aus der DDR unterstützten den Aufbau des neuen Nicaragua auch gegen die US-Aggression der Contra-Banden, während die westdeutsche Bundesregierung der sandinistischen Regierung Aufbauhilfe verweigerte und sich der von Washington ausgehenden Hetze gegen das freie Nicaragua anschloss. Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass dieser Solidarität des 1990 geschluckten anderen deutschen Staates gerade jetzt gedacht wird – wenige Wochen, nachdem die Bundesregierung die Einstellung der Entwicklungshilfe für Nicaragua angekündigt hat. Begründet wird dies von der Bundesregierung mit der „Korruption“ unter der sandinistischen Regierung – ein Umstand, der unter den früheren, neoliberalen Regierungen die Berliner Regierenden nicht gestört hatte.
Weitere Ehrengäste zu den Feierlichkeiten am 19. Juli sind Venezuelas Präsident Hugo Chávez, der aus Bolivien kommend in Managua die zweite Station seiner internationalen Rundreise macht, die ihn auch nach Spanien, Portugal, Belarus und Russland führen wird. Auch Familienangehörige der fünf in US-amerikanischen Gefängnissen inhaftierten Kubaner werden in Nicaragua erwartet.
Quellen: El Pueblo Presidente, La Voz del Sandinismo / RedGlobe