Ein Gespräch mit Dr. Alberto Roque Guerra, Mitarbeiter des kubanischen Nationalzentrums für sexuelle Aufklärung (CENESEX) Dr. Alberto Roque
UZ: Der Sozialismus ist eine Gesellschaft, in der von Anfang an klar ist, dass Frauen und Männer gleiche Rechte besitzen. In der DDR wurde relativ früh damit begonnen, Sexualaufklärung auch bei Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Homosexualität war aber lange kein Thema oder wurde nur sehr verschämt diskutiert. Anfangs gab es noch einen Strafrechtsparagraphen, der Homosexualität unter Strafe stellte. Der wurde aber in der DDR relativ früh abgeschafft, lange vor der Bundesrepublik.
Von Sexualforschern, von marxistischen Philosophen wurde relativ früh die Frage nach dem sozialistischen Menschenbild aufgeworfen. Wie geht eine sozialistische Gesellschaft mit der Tatsache um, dass es Menschen gibt, die eine andere sexuelle Orientierung haben als die, die traditionell als Norm gilt? Wie ging und geht Kuba damit um?