Liebe Companeras y Compeneros
Ich möchte euch über die neueste Entwicklung unseres Vereines „Buena Vista – Solidarität mit Cuba“ informieren.
Am 22. August hielten wir eine Besprechung ab mit dem Ziel, Klarheit darüber zu erlangen, wie es mit unserem Verein weitergehen soll. Wir haben uns darauf geeinigt, unsere bisherige Form der der Lieferung von Solicontainern mit „gemischtem Inhalt“ (PCs, Schul- und Kindergartensachen; Krankenhausbedarf,….) endgültig abzuschließen. Es werden nur mehr Container mit „speziellen“ Inhalten finanziert, die direkt mit dem cuban. Gesundheitsministerium akkordiert sind. Koordinator ist der Wiener Arzt Primar, Univ.Prof. Dr. Heinz Steltzer, Leiter der Intensivmedizin am UKH Meidling.
Zum besseren Verständnis. Prof. „Enzo“ Steltzer hat erreicht, daß nach der völligen Erneuerung der intensivmedizinischen Abteilung alle Akutbetten mit der dazugehörigen elektron. Überwachung an ein chirurgisches Krankenhaus in Havanna transferiert wurde. Zu diesen Akutbetten konnten noch chirurgische Implantate von erheblichem Wert mitgesendet werden. Insgesamt repräsentierte der Inhalt des Containers, der am 12. 12. 13 nach Havanna verschifft wurde, rund eine halbe Million Euro. Die Frachtkosten von rund 5.000 Euro wurde aus der Vereinkasse getragen, die, dank eurer regelmäßigen Spenden, mit 11.078 € gut gefüllt ist.
Bei dieser Beratung haben wir uns darauf verständigt, unsere Solidarität mit Kuba weiter zu führen, allerdings mit der geänderten Zielsetzung und keine „gemischten“ Container (siehe oben) mehr nach Holguin zu senden. Zudem hatten wir im vergangenem Winter/Frühjahr im Lager Eberschwang eine veritable Rattenplage, sodaß alle Textilien (Krankenhauswäsche, u.a. Textilien entsorgt d.h. verbrannt werden müssen. Die Kosten dieser Aktion wird von der Marktgemeinde Eberschwang in Form einer Subvention zur Gänze übernommen. Die übrigen Spenden, die noch im Lager sind (Betten, Werkzeuge, Krücken, Brillen….), werden anderen Soliorganisationen zur Verfügung gestellt (z.B. für med. Einrichtungen und und Projekte in Burkina Faso/Westafrika.
Wir haben beschlossen,nur mehr ganz konkrete und überschaubare Projekte in Kuba zu finanzieren. In Frage kommt in erster Linie „unsere“ Provinz Holguin, wo wir während der letzten 10 – 15 Jehren einiges bewegten. (Ich erinnere an die Renovierung des Waisenhauses in Holguin, das wir durch eine namhafte Spende des Kollegen Erich Gupfinger und mit einer erst- und einmaligen öffentlichen Subvention (Sozialminister Buchinger) und in schweißtreibendem Arbeitseinsatz einer österreichischen Arbeitsbrigade tip-top renovierten.
Des weiteren haben wir bei unseren Reisen u.a. stets einige Kindergärten (Amigos de la Paz), den Kindergarten für beeinträchtigte Kinder „Pelusin“ und eine Spezialschule für hör- und sehbehinderte Kinder im Programm. Im Lauf der letzten beien Jahre konnten wir zahlreich Hörgeräte (gespendet von den Firmen Hansaton und Neuroth; organisiert von den engagierten Kolleginnen Ilse Derflinger und Barbara Irran) für die Kinder in Holguin mitnehmen. Auch Spezialbrillen (gespendet von der Fa. Hartlauer) sind immer mit dabei.
Bei unserer letzten Reise im April/Mai 14 glückte ein besonderer Coup. Die Fluglinie Condor gewährte uns den kostenlosen Transport von 15 Rollstühlen, etwa 80 Krücken, 6 großen Kartons medizin. Handschuhe (60.000 Stück), 8 Kilo Amalgam, 3 Schachteln mit Brillen und 4 recht große Kartons mit Sportbekleidung nach Holguin.Eine weiter recht positive Geschichte zu dieser Reise möchte ich nicht unerwähnt lassen. Ein Mitarbeiter der Blindenschule in Linz (Gerhard Königsmaier) organisierte ein elektr. Lesegerät und einige elektr. Lesehilfen zu einem recht günstigem Preis für die „Escuela Especial de ORO“, die bei unserem Besuch der Schule der Leitung übergeben wurden. Gerhard hat die Lehrkräfte dazu noch eingeschult.
Wir haben also beschlossen, daß wir (wie oben angeführt) einige konkrete Vorhaben in Zusammenarbeit mit ICAP (Institut für Völkerfreundschaft) und der Gewerkschaft CTC zu finanzieren. Dabei geht es um 2-3 Projekte; eine Bewässerungsanlage der CTC Finca, die Gemüse in größerem Stil produziert und zu Vorzugspreisen über die Gewerkschaft auf den Markt bringt; die Spezialschule „ORO“ und der Behindertenkindergarten „Pelusin“ mit wichtigen Materialien zu unterstützen.
Bei meinem bevorstehendem Besuch in Kuba (Sept./Okt.) werde ich in Holguin mit der Gewerkschaft und ICAP diesbezügliche Gespräche führen. Sollte es möglich sein, diese Projekte zu realisieren, werden wir künftig unsere Solidaritätsarbeit in dieser direkten Form organisieren.
Hinweisen möchte ich noch auf eine recht erfreuliche Tatsache, nämlich, daß unser Verein bereits 2 x mit sehr hohe Auszeichnungen bedacht wurde. Das 1. Mal durch die Stadt Holguin und das 2. Mal im Rahmen einer internationalen Konferenz (Free the 5) durch die Organisation ICAP; außerdem wurde unser Engagement in den Gewerkschaftszeitungen und regionalen Presse gewürdigt.
Ich möchte mich nochmals bei allen Spendern (120er Club) recht herzlich bedanken und hoffe, daß ihr uns weiter unterstützt. Ich bin überzeugt, daß ihr mit unserem Versuch neue Formen der Solidarität mit Cuba zu versuchen einverstanden seid, denn Kuba braucht trotz aller gemachten Fortschritte unsere ungebrochene Solidarität.
Hasta la victoria siempre Leonding, 4.September
Stefan Krenn
Buena Vista